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Kognitive Verzerrungen bei Freelancern – Teil 1: Urlaub

4 Gründe, warum Freelancer nicht in den Urlaub fahren wollen:


  1. Keine Arbeit 🡆 kein Einkommen

  2. Meine Kunden wird jemand anderen beauftragen 🡆 Ich habe keine Arbeit, wenn ich zurückkomme

  3. Zu viele Sorgen über die Arbeit 🡆 Ich werde meinen Urlaub nicht genießen

  4. Ich werde etwas Wichtiges verpassen 🡆 Meine Fähigkeiten werden nicht mehr relevant/gefragt sein


5 Gründe, warum Freelancer einen Urlaub brauchen:


  1. Zeit, um sich zu entspannen 💆

  2. Kreativer sein 🎨

  3. Perspektive zurückgewinnen 🌍

  4. Bessere Entscheidungen treffen 💭

  5. Neue Fähigkeiten erlernen 🤹


Freelancers need a break as much as anybody else does

Wie man häufige Denkfehler von Freelancern in Bezug auf Urlaub bekämpft


Kommt dir das bekannt vor? Verwehrst du dir auch den Urlaub, weil du selbstständig bist, obwohl du dringend eine Auszeit brauchst? Hier sind einige Techniken, die ich als kognitive Verhaltens-Hypnosetherapeutin mit meinen Klienten nutze, um kognitive Verzerrungen, auch Denkfehler genannt, zu bekämpfen.


Sei dir des Negativitäts-Bias bewusst


Wenn die Spirale der unproduktiven Gedanken dich in Richtung „Das wird schrecklich“ führt, stelle dir selbst eine Frage: Ist das wahr?


Menschen neigen dazu, negative Ereignisse klarer im Gedächtnis zu behalten als positive Erfahrungen. Das nennt sich Negativitäts-Bias und hat vermutlich zu unserem Überleben beigetragen. Wer kümmert sich um den Sonnenschein, wenn uns ein Bär gleich fressen wird? Wir werden uns an den Bären erinnern, nicht an das Wetter, auch wenn es schön war.


In diesem Szenario hat der Negativitäts-Bias zu unserem Vorteil gewirkt, aber in vielen anderen Fällen tut er das nicht. Ich bin mir sicher, du kannst dich leicht an Beispiele aus der Vergangenheit erinnern, in denen du wenig Geld verdient hast, weil du gerade keine Kunden hattest. Und doch bist du hier und kannst deine Rechnungen bezahlen. Als Freelancer weißt du, wie man sich auf schlechte Zeiten vorbereitet. Warum also nicht auch auf einen Urlaub vorbereiten?


Effektiv de-katastrophisieren


Wenn die Spirale der unproduktiven Gedanken dich immer noch in Richtung „Ich werde damit nicht klarkommen“ führt, stelle dir eine weitere Frage: Und dann?


Angenommen, du gehst in den Urlaub, und deine Kunden engagieren jemanden anderen für die Arbeit, die du gemacht hättest. Und dann? Im unwahrscheinlichen Fall, dass dies zutrifft (dass alle deine Kunden jemand anderen engagieren), könntest du zurückkommen und keine Jobs zum Arbeiten vorfinden. Und dann?


Du wirst, wie immer, eine Lösung finden. Du könntest deine bestehenden Kunden fragen, ob sie andere Arbeiten für dich haben. Du könntest neue Kunden suchen – und du wirst sie finden, wie du es schon viele Male zuvor getan hast.


Lass die Vergangenheit dein Wegweiser sein


Selbstständigkeit ist kein einfacher Weg. Du hast keine Kollegen, denen du die Schuld geben kannst. Jeder Fehler ist deiner, um ihn einzugestehen. Jedes Problem ist deins, um es zu lösen. Im Laufe der Jahre hast du Fähigkeiten aufgebaut, die – seien wir ehrlich – viele andere Menschen nicht haben: Resilienz, Kreativität, Problemlösungsfähigkeiten, Selbstständigkeit... Diese Dinge kommen dir ganz natürlich.


  • Erinnere dich daran, was du erreicht hast.

  • Erinnere dich an ähnliche Situationen, die du bereits überwunden hast.

  • Erinnere dich daran, dass du immer noch hier bist.


Ein Urlaub wird dir diese Fähigkeiten nicht nehmen. Ein Urlaub wird keine unlösbare Krise sein.


Bleibe positiv und nutze den Stoizismus, um dies zu tun


In dem unwahrscheinlichen Fall, dass all die Dinge, vor denen du Angst hattest, tatsächlich eintreten, ist es am besten, positiv zu bleiben. Sie wären ohnehin passiert, unabhängig davon, ob du dir eine Auszeit genommen hast. Warum? Weil Veränderung die einzige Konstante in unserem Leben ist. Wenn sich nie etwas ändern würde, wäre das wirklich schrecklich.


Es ist wichtig, ein stoisches Konzept zu verstehen: Es gibt Dinge in dieser Welt, die wir ändern können, und dann gibt es jene (die Mehrheit), über die wir keinerlei Einfluss haben (Dichotomie der Kontrolle). Selbst jene Dinge, die du nicht ändern kannst, geben dir die Gelegenheit, deine aktuelle Position neu zu bewerten.


Vielleicht ist das, was passiert ist, aus einem bestimmten Grund geschehen. Vielleicht bringt es Bedenken und Gedanken hervor, denen du während der Arbeit nicht zuhören konntest. Vielleicht sollen sie dich dazu anspornen, Dinge zu ändern, mit denen du ohnehin unzufrieden warst. Nutze Mut, Gelassenheit, Gerechtigkeit und Weisheit, um eine bessere Zukunft für dich zu gestalten – und wenn nötig, kann diese Weisheit von einer Therapeutin wie mir kommen.


Apropos Stoizismus, ich gebe dir noch ein Zitat von Seneca mit auf den Weg:


“Wir sind öfter verängstigt als verletzt; und leiden mehr unter der Vorstellung als der Relität.”

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